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Erkrankungen

Bei den Zwergbartagamen haben viele Erkrankungen ihre Ursache in einer falschen Haltung und Ernährung dieser Terrarientiere, und könnten sich durch artgerechte Haltungsbedingungen vermeiden lassen. Ein weiterer Schwerpunkt – von der Häufigkeit der befallenen Tiere aus betrachtet bilden die von Parasiten ausgelösten Krankheiten. Wild lebende Tiere beherbergen Innen- und Außenparasiten, die sich rasch ausbreiten können, werden sie nicht bekämpft.

Man sollte sich für alle Fälle beizeiten nach einem Tierarzt umsehen, der sich mit der Behandlung wechselwarmer Tiere auskennt. Im Krankheitsfall fehlt meistens die Zeit dazu. Niemals darf man Medikamente nach eigenem Ermessen verabreichen.

Abszesse

Abszesse kommen bei Zwergbartagamen häufig im Kieferbereich vor, aber auch auf der Unterseite der Schwanzbasis. Ein Abszess ist äußerlich als Verdickung oder Schwellung erkennbar.

Meist befinden sich Abszesse unter der Haut, wo sich mit Eiter gefüllte Hohlräume bilden. Diese entstehen durch eine Einschmelzung von Gewebe.

Das Entfernen eines Abszesses sollte auf keinen Fall selbst vorgenommen werden, sondern von einem Tierarzt. Der Tierarzt wird einen Abszess in den meisten Fällen aufschneiden und ausräumen müssen. Bleibt das Tier unbehandelt, kann der Abszess auf die Knochen übergreifen, was zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.

Der Abszessinhalt muss auf Bakterien untersucht werden. Dabei sollte auch die Resistenz auf Antibiotika ermittelt werden. Diese Untersuchung ist sehr wichtig, um eine Sepsis (Fäulnis) durch Streuung des Erregers zu vermeiden. Ein falsches Antibiotikum, gegen das die Erreger resistent sind, wirkt nicht.

Alterbedingte Erkrankungen

Bartagamen leben unter Terrarienbedingungen meist sieben, selten mehr als zehn Jahre, ein Alter, das in freier Natur wohl selten erreicht wird. Die älteste Bartagame von Norbert Schuster ist bereits 12 Jahre alt. 1)
Ab einem Alter von sechs bis acht Jahren gelten die Tiere als „Senioren“. Sie werden dann inaktiver und stellen die Paarungsaktivitäten ein. Um einem Verfetten vorzubeugen, sollte man die Kalorienmenge in der Ernährung reduzieren.
In diesem Alter sind sie auch stressanfälliger und sollten als „ältere Herrschaften“ entsprechend schonend behandelt werden. Bei älteren Bartagamen treten verstärkt Abszesse und Geschwüre auf. Abszesse können vom Tierarzt aufgeschnitten und gespült werden. Gegebenenfalls sollte auch eine antibiotische Therapie durchgeführt werden. Dann ist es sinnvoll, dass der Veterinärmediziner direkt einen Abstrich aus dem Abszess nimmt.
Wenn der Tag kommt, an dem das Leiden des Tieres überwiegt, muss es eingeschläfert werden. Dies kann schmerzfrei und fachgerecht nur durch den Tierarzt geschehen.
Verstirbt ein Tier, sollte man eine Sektion durchführen lassen. Vielleicht lag eine ansteckende Infektion vor, die den restlichen Tierbestand gefährden kann. 2)

Fettleber

Zwergbartagamen sind bekanntlich gierige Fresser, das gilt vor allem für Insekten wie Grillen und Heuschrecken.Die Zwergbartagamen fressen sie mit Begeisterung. Man sollte nicht außer Acht lassen, dass pflanzliche Kost einen Großteil der Nahrung ausmacht bei frei lebenden Zwergbartagamen, und zwar etwa 50 Prozent bei Jungtieren, und über 90 Prozent bei adulten Tieren. Insekten sind von Natur aus mineralstoffarm, deswegen sollten die Insekten vor dem Füttern gut angefüttert werden, und vor dem Verfüttern mit einem Mineral Vitamin Pulver bestäubt werden.Trotz solcher Maßnahmen kann die einseitige Insektenfütterung ( Mehlwürmer ) bei den Zwergbartagamen zu Stoffwechselerkrankungen führen. Durch Überfütterung mit Mehlwürmern, kann es auch zur Verfettung des Tieres kommen. Das resultierende Krankheitsbild betrifft vor allem das Skelett der Zwergbartagamen (Rachitis bzw. fibröse Osteodystrophie) und die Leber (Fettleber).

Fibröse Osteodystrophie

Fibröse Osteodystrophie ist eine Knochenstoffwechselstörung.Diese Knochenstoffwechselstörung tritt besonders häufig bei Pflanzenfressern wie den Leguanen der Gattung Ctenosaura, Cyclura und Iguana sowie bei Landschildkröten auf.

Ursachen: Die Nebenschilddrüse (Parathyreoidea) spielt im Calciumstoffwechsel eine wichtige Rolle.Die Grundursache der Stoffwechselstörung, die zur fibrösen Osteodystrophie führt, ist ein falsches Verhältnis von Calcium zu Phosphor in der Nahrung.Optimal ist ein Ca: P-Verhältnis von 1,0 bis 1,5 : 1,0.Wenn nun über eine längere Zeit dieses Verhältnis zugunsten des Phosphors verschoben wird, kommt es zu einer Überfunktion der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidism), sodass sie vermehrt Parathormon produziert und ins Blut abgibt.Dieses Hormon bewirkt eine Mobilisierung des Calciums der Knochen, sodass das Skelett entmineralisiert wird.

Symptome: Insbesondere bei Knochen, die einer stärkeren mechanischen Belastung ausgesetzt sind, also vor allem bei Knochen der Extremitäten sowie denen der Kiefer, versucht der Organismus den Stabilitätsverlust durch Zubildung von Bindegewebe auszugleichen.
Dies führt zu einer Umfangsvermehrung der betroffenen Knochen, welche leicht durch Abtastenten feststellbar ist.Andere Knochen, z.B. Schädel, werden durch diese Entmineralisierung weich und verformbar.
Man kann diese Stoffwechselstörung mithilfe einer klinisch-chemischen Blutuntersuchung frühzeitig diagnostizieren, wobei dem Calcium- und Phosphorspiegel und der alkalischen Phosphatase-Aktivität im Blutserum eine besondere Bedeutung zukommen. Der ernährungsbedingte Hyperparathyreoidismus ist von dem Hyperparathyreoidismus renalen Ursprungs zu differenzieren, der besonders bei 5 bis 6 Jahre alten Leguanen auftritt.
Beim renalen Hyperparathyreoidismus kann in der Regel eine Nierenfunktionsstörung diagnostiziert werden.

Prophylaxe: Da man Calcium kaum überdosieren kann, gilt zur Vorbeugung, dass man eher zu viel als zu wenig Mineralstoffe ins Futter geben sollte.
Außerdem sollte man immer geriebene Sepiaschalen anbieten, die in der Regel gern gefressen werden.Jungtiere, die für diese Stoffwechselstörung besonders anfällig sind, erhalten zusätzlich zu den Mineralstoffgaben täglich Calciumlactat über das Futter.
Pflanzen mit einem ungünstigen Ca: P-Verhältnis sollte man nicht zu häufig füttern bzw. das Verhältnis durch zusätzliche Calciumgaben ausgleichen
Zu diesen Pflanzen bzw. Früchten zählen z.B. Banane, Apfel, Honigmelone, Paprika, Pfirsich und Tomate.Ein sehr günstiges Ca: P-Verhältnis haben hingegen Alfalfa (= Luzerne), Karotte, Klee, Löwenzahn, Spinat und Kresse.
Einmal vorhandene Umpfangsvermehrungen von Knochen lassen sich nicht wieder rückgängig machen.Man kann nur versuchen, das weitere Fortschreiten des Krankheitsprozesses zu stoppen, indem man dem Tier massiv Calcium (z.B. Calcium-Lactat oder Calcium-Cluconat) über das Futter zuführt.3)

Gicht

Geschwollene Gelenke können auf Gicht hinweisen. Gicht und Atemweginfektionen sind Erscheinungen zu trockener Haltung. Deshalb ist neben viel Obst und Gemüse, ein Trinknapf und ein Badebehältnis erforderlich.

Hängenende Augenlieder

Bei manchen Bartagamen hängt das untere Augenlid tiefer als normal. Dieses Phänomen tritt einseitig und beidseitig auf.
Die Ursache ist nicht bekannt; möglicherweise spielt Vitamin-A-Mangel eine Rolle, Bei entzündlichen Prozessen kann eine antibiotikahaltige Augensalbe helfen. 4)

Hautmykosen

„Mykosen„ ist der allgemeine Begriff für alle Erkrankungen, die durch Pilze hervorgerufen werden.
Hauptursache für die Entstehung von Mykosen bei Zwergbartagamen (übrigens auch beim Menschen) ist Feuchtigkeit.Eine feuchte Haltung z.B. durch Staunässe in den Versteckplätzen der Tiere kann die Entstehung von Hautmykosen begünstigen.Eine Hautmykose bei Zwergbartagamen zeigt sich meist durch eine borkige Verdickung auf der Haut.
Sollte der Verdacht auf eine Hautmykose bestehen, muss der Tierarzt unverzüglich aufgesucht werden.
Der Tierarzt wird die Pilzerkrankung mit antimykotischen Salben behandeln.
Täglich müssen die borkigen Verdickungen vorsichtig aber dennoch gründlich entfernt werden.Pilzerkrankungen sind bekanntermaßen sehr langwierig und nur durch diszipliniertes behandeln in den Griff zu bekommen.
Außerdem können durch Pilzerkrankungen weitere Erkrankungen entstehen (z.B. Nekrosen) Eine regelmäßige und ausreichende Ernährung mit Vitamin A kann bei der Vermeidung von Hautmykosen helfen.

Knochenbrüche

Im Falle eines Knochenbruchs, sollte geprüftwerden,n ob die Bruchfragmente nicht zu sehr verschoben sind. Denn dann genügt eine konservative Therapie (d.h. noch keinen operativen Eingriff).
Die Stabilisierung der betroffenen Extremität erfolgt mittels einer Schiene, wobei man geeignet festes und der Größe angepasstes Material nutzen sollte (z.B. Wattestäbchen).
Zum Behandeln von Zehenfrakturen hat sich ein Pflasterverband zur Ruhigstellung der Fraktur bewährt. Dabei müssen die Zehenzwischenräume mit Watte ausgepolstert werden.
Knochenbrüche bei Reptilien heilen im Allgemeinen sehr gut.

Legenot

Wenn Weibchen ihre Eier nicht ablegen, sondern deutlich über den normalen Eiablagetermin hinaus tragen, spricht man von Legenot.
Häufig sind fehlende oder ungeeignete Eiablageplätze die Ursache für eine Legenot; es kommen aber auch störende Terrarienmitbewohner, Erschöpfungszustände, Mangelerscheinungen (z.B. Vitamin- oder Calciummangel) und zehrende Allgemeinerkrankungen des Weibchens in Betracht.
Seltener können übergroße Gelege (Superfekundatio) und Eianomalien (Übergröße, Missgestaltung) ursächlich eine Rolle spielen.

Wenn die trächtigen Weibchen keine geeigneten Eiablageplätze vorfinden, kommt es häufig zu psychogener Legenot. Das Tier ist dann nicht bereit, sein Gelege an ungünstigen Plätzen abzusetzen und hält die Eier zurück.

Bei reichlicher Fütterung neigen viele Reptilienarten dazu, übergroße Gelege oder übermäßig viele Gelege in Folge zu produzieren, was zu Erschöpfung und Austrocknung (die Eier nehmen gegen Ende der Trächtigkeit viel Wasser auf) führen kann.

Eine Legenot kann sich darin äußern, dass das Weibchen sich in kühlere Teile des Terrariums zurückzieht oder dass es, nachdem es vorher auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz viel umhergelaufen ist und gegraben hat, ruhiger wird und sich scheinbar wieder normal verhält.
Gerade dann wird es kritisch. Nicht abgesetzte beschalte Eier können nicht mehr resorbiert werden. Ihr Inhalt verkäst, und sie verkleben mit dem Eileiter.
Nach wenigen Wochen stirbt das Weibchen schließlich an einer eitrigen Eileiterentzündung, meist in Verbindung mit einer Peritonitis.

Es ist oftmals schwierig zu beurteilen, wann man noch warten kann und wann es sich schon um eine Legenot handelt!

Wenn erst einmal die – sehr unspezifischen! – Symptome einer Legenot erkennbar werden (Apathie, tiefliegende Augen, eingefallene Schwanzwurzel, stumpf wirkende Haut, Schmerzempfindlichkeit im Bauchbereich), ist es für eine Hormontherapie  schon meist zu spät.

Im günstigeren Fall kann es zum „Verwerfen der Eier“ kommen, was sich darin äußert, dass das Weibchen nach Überschreiten des physiologischen Eiablagetermins die Eier nicht vergräbt, sondern wahllos im Terrarium verstreut.
Dabei ist zu beachten, dass diese Tiere oftmals nicht alle Eier verwerfen, sondern einige wenige im Eileiter verbleiben, wo sie zu oben genannten Komplikationen führen können.
Mit Hilfe einer Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung muss geprüft werden, ob auch tatsächlich das gesamte Gelege abgesetzt worden ist.

Um zu verhindern, dass es zu einer Legenot kommt, muss man, wenn der normale Eiablagetermin überschritten ist, die Eiablage rechtzeitig (bevor es zum klinischen Bild der Legenot kommt) mit Hilfe von Oxytocin einleiten.
Da die Nutzung von Oxytocin einen schweren Eingriff in den Hormonhaushalt des Tieres bedeutet, sollte die Behandlung von einem fachkundigen Reptilienarzt durchgeführt werden.
Sollte die Oxytocin-Therapie keinen Erfolg zeigen, bleibt als letztes Mittel das chirurgische Vorgehen.5)

Lungenentzündung

Oft erkälten sich die Tiere beim Transport oder wenn die klimatischen Bedingungen in ihrem Terrarium ungünstig für sie sind.
Infektionen werden durch unzureichende Klimatisierung begünstigt. Die Aktivität und Nahrungsaufnahme sind erheblich verringert.
Eine Erkältung erkennt man an Atemgeräuschen und Niesen des Tieres, dann ist es höchste Zeit, den Tierarzt aufzusuchen, der mit Antibiotika oder Sulfonamiden vielleicht noch helfen kann.
Rotlichtbestrahlungen (währenddessen für Luftfeuchtigkeit sorgen) und Vitamingaben können die Abwehrkräfte stärken.

Aber auch durch Zugluft und hohes Staubaufkommen im Terrarium, können Zwergbartagamen an den Atemwegen erkranken.
Dies kann eine bakterielle Lungenentzündung begünstigen.
Um das Risiko einer solchen Lungenentzündung zu minimieren, ist es daher angezeigt, die Tiere keinen kalten Luftströmen auszusetzen.
Ebenso ist bei der Terrariumdekoration (z.B. Rückwand und Bodengrund) darauf zu achten, dass wenig Staub freigesetzt werden kann.

Parasiten oder Zungenwürmer (Pentamosiden) können ebenso eine Lungenentzündung verursachen.

Missbildungen

Durch intensive Inzucht haben sich leider zahlreiche Genschäden in diverse Zuchtlinien von Bartagamen eingeschlichen.
Besonders bei Pogona henrylawsoni schlüpfen immer wieder Tiere mit verkrümmten Wirbelsäulen, extremen Veränderungen im Bereich des Schwanzes, fehlenden Extremitäten und anderen Missbildungen.
Solche Tiere dürfen nicht zur Zucht verwendet werden und müssen je nach Schwere der Missbildung gegebenenfalls vom Tierarzt eingeschläfert werden.
Die Elterntiere dürfen dann ebenfalls nicht mehr miteinander verpaart bzw. deren Eier nicht inkubiert werden.

Man muss immer versuchen, an Elterntiere zu gelangen, die möglichst wenig miteinander verwandt sind, keinesfalls sollten jedoch Geschwistertiere erworben werden!
Daher wäre es wünschenswert, die bestehenden Terrarienbestände mit Wildfängen zu verpaaren. 6)

Nekrosen

Häutung ist bei Zwergbartagamen ein kompliziertes Thema, aus welchen Ursachen jetzt auch immer eine Häutung nicht vollkommen bzw. komplett vonstatten geht, ist nicht immer klar.
Aber nicht abgelöste Hautschichten (und damit sind keine vereinzelten Hautfetzen oder „Lappen“ gemeint, die frei auf der Körperoberfläche aufliegen, können immer zum Absterben bzw. zu Nekrosen der betroffenen Körperteile führen.

Sofern es sich um einzelne frei aufliegende Hautfetzen (Lappen) handelt, ist nicht unbedingt ein Eingriff nötig, nur wenn die entsprechende Partie sich bei der nächsten Häutung nicht löst, sollte nachgeholfen werden.

Bei Körperpartien umgebenden nicht lösenden Hautschichten, wie Zehen und Schwanz, sollte unbedingt nachgeholfen werden, noch bevor eine erneute Häutung einsetzt.
Da diese alten Hautschichten das Wachstum des Körperteils behindern. Sprich, der Körperteil wächst weiter aber die alte Haut, die mittlerweile wie eine Art Schnur (also sprich ein toter organischer Stoff) fungiert, schnürt den weiter wachsenden Teil immer mehr ein. Diese Einschnürung verursacht ab einem gewissen Spannungspunkt eine Abschnürung der Blutgefäße.
Das bedeutet, dass der hinter dieser Einschnürung liegende Körperteil wird nicht mehr mit frischem Blut bzw. Sauerstoff angereichertem Blut versorgt und stirbt ab. Dieses Absterben wird allgemein als Nekrose bezeichnet.

Wird in diesem Fall zu spät reagiert, bleibt meist nur noch die Möglichkeit der Amputation.

Um es nicht soweit kommen zu lassen, ist es bei schlechter Häutung anzuraten durch Bäder oder Salbenbehandlung, nachzuhelfen, sodass s die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird und ein Ablösen der alten Hautschicht unterstützt wird.
Allerdings können auch infektiöse Ursachen für eine Nekrose in Frage kommen. Hier ist meist eine Mykose der Verursacher.
Die Behandlung hierbei ist wie bei Hautmykosen beschreiben durchzuführen. Auf jeden Fall sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Parasiten

Endoparasiten (Kokzidien)

Kokzidien sind einzellige Lebewesen, die in einer Wirtszelle eine ungeschlechtliche Vermehrung (Schizogonie) durchführen und die Zelle dabei zerstören.

Jedes der neuen Individuen (bis zu 100 aus einer Zelle) befällt anschließend eine neue Zelle, und der Vorgang wiederholt sich. Viele nebeneinander liegende Zellen werden zerstört, eine größere innere Wunde entsteht.
Die Zahl der ungeschlechtlichen Vermehrungen ist für jede Art festgelegt. Danach bilden sich Geschlechtszellen (Gametogonie).
Die befruchtete weibliche Zelle umgibt sich mit einer Hülle (Oozyste) und wird mit dem Kot ausgeschieden. In der Außenwelt kommt es wieder zu einer ungeschlechtlichen Vermehrungsphase (Sporogonie), bei der das infektiöse Stadium gebildet wird, die versporte Oozyste.

Wenn man eine erneute Aufnahme verhindert, durch regelmäßige Entfernung von Kot, ergibt sich die Infektion von selbst.

Die Kokzidien befallen vorwiegend den Magen-Darm-Trakt und bewirken starken Durchfall, bei Jungtieren oft auch tödlich, wenn nicht rechtzeitig behandelt wird. Erkrankungen durch Kokzidien nennt man Kokzidiose.

Kokzidien unterm Mikroskop

Ektoparasiten (Milben & Zecken)

Jedes neu erworbene Tier sollte auf Ektoparasiten (Milben und Zecken) untersucht werden. Am besten führt man diese Untersuchung durch, bevor das Tier ins Terrarium gesetzt wird. Zecken lassen sich mit einer Pinzette herausdrehen.
Um Milben zu entdecken, benutzt man am besten eine Lupe und sorgt dabei für eine gute Beleuchtung. Diese Untersuchung muss sehr sorgfältig geschehen, da die sehr kleinen, punktförmigen, schwarzen oder roten Milben, die Blut saugen, manchmal nur sehr schwer zu erkennen sind.

Rachitis

Rachitis (griechisch rhachis, Wirbelsäule) ist eine Stoffwechselstörung, die unter anderem durch Vitaminmangel hervorgerufen wird.
Es kommt dabei zu Verkrümmungen von Schwanz und Beinen, sowie zu Wirbelsäulenverkrümmungen.
Normalerweise synthetisieren die Zwergbartagamen Vitamin D3 mit Hilfe der UV-Strahlung. Da dies im Terrarium aber nicht immer 100%ig möglich ist und die Futtertiere auch nicht den Vitamingehalt wie in freier Natur haben, ist die Verwendung eines geeigneten Vitaminpräparats zur Gesunderhaltung der Agamen notwendig.

Überlange Krallen

Die Krallen der Bartagamen wachsen ebenso wie die Haut ständig nach und werden beim Laufen, Graben und Klettern wieder abgenutzt.
Sie sind gebogen und scharf, um den Tieren einen guten Halt zu ermöglichen und als Grabehilfe zu fungieren. So können sie beim Versuch sich festzuhalten auch auf der Haut des Pflegers Kratzer hinterlassen. Dieses darf jedoch kein Grund sein, die Krallen seiner Agamen zu schneiden!

Im Terrarium kann es vorkommen, dass sich die Krallen kaum abnutzen, übermäßig wachsen und die Tiere sogar in der Fortbewegung behindern.

Für überlange Krallen ist meistens zu wenig Bewegungsfreiheit oder das Fehlen rauer Klettergegenstände im Terrarium verantwortlich.

Wird eine Kürzung der Krallen notwendig, lässt man sich von einem erfahrenen Tierarzt zeigen, wie dies zu tun ist, ohne das Tier dabei zu verletzen.
Es ist wichtig, dass man nur den nicht-durchbluteten Bereich beschneidet.

Gelegentlich kann es vorkommen, dass einzelne Krallen abreißen. Diese wachsen in der Regel binnen weniger Wochen nach.7)

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Unser Gizmo - eine Zwergbartagame wurde auch 12,5 Jahre alt
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Quelle: Bartagamen von Gunther Köhler
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erkrankungen.txt · Zuletzt geändert: 2023/02/28 15:25 von ricki